lunes, 12 de marzo de 2007

Durch seine faszinierenden und außergewöhnlichen Pflanzenfotos machte uns Karl Blossfeldt eine Welt voller Formen und vielschichtiger Strukturen sichtbar, für ihn der Anlass, die Schöpfung in der Natur mit einer Überlebensstrategie in Beziehung zu bringen: “Die Pflanze fühlt sich gezwungen, Organe und Formen hervorzubringen, welche ihr erlauben in einem permanenten Überlebenskampf zu bestehen.”

Die Beziehung zwischen Kunst und Natur ist eine Konstante in der Geschichte menschlichen Denkens.
Man könnte sagen, die Kunst ist der poetische und metaphorische Ausdruck, durch den der Konflikt zwischen Mensch und Umwelt zu Tage tritt, zwischen Mensch und Natur, Leben und Tod. Die Kunst ist eine Art Überlebensstrategie, eine Hilfe durchzuhalten.

Auch die Schmuckstücke dieser neuen Serie sind eine Antwort auf eine Verpflichtung zur Beständigkeit, zum Ausharren in vielen Lebenslagen.
Aber in diesem Falle fühle ich mich eher Beobachterin als Schöpferin, eine Nachahmerin der Naturformen, aber nicht um das Sichtbare wiederzugeben, sondern um zu versuchen, das für uns Unsichtbare sichtbar zu machen.

Das Metall zu bearbeiten, zu bohren, zu sägen, die ausgesägten Formen immer wieder neu zu kombinieren, zu schmieden und das Emaille über dem Feuer zu schmelzen, das alles ergibt einen Schaffensprozess voller neugieriger Erwartung, eine Herausforderung zum Finden und Erwecken neuer Formen, die auch uns selbst Beständigkeit und Überlebenswillen vermitteln.


Silvia Walz 2006

No hay comentarios: